Freitag, 17. Januar 2014

Tschuldigung, Sie sitzen auf meinem Platz.

Eigentlich wollte ich noch nicht so früh über typische deutsche Maroden schreiben, aber schon auf der Zugfahrt nach Magdeburg habe ich das erlebt, von dem ich glaube, dass es nur Deutsche machen.

Es ist Freitag, der 17. Januar. Meine erstes Ziel auf meiner Deutschlandtour ist also Magdeburg. In letzter Sekunde hätte ich mich fast noch für Hamburg entschieden, liegt ja schließlich auch an der Elbe, aber am Ende sollte doch Ottostadt mein Ziel sein.
Da ich bekennender Bahnfahrer bin, ließe ich mich von Düsseldorf nach Magdeburg mit dem durchgehenden IC um 17:15 chauffieren. Lange Fahrt hin oder her, aber am am Ende des Tages bin ich dann doch zu geizig, für eine Platzreservierung zu zahlen. Freitags kann das in einem ziemlichen Glücksspiel endend. Wenn man Pech hat, muss man stehen. Bei knapp 5 Stunden Fahrt, ist das kein Spaß. Aber ich habe es einfach mal drauf ankommen lassen. Und so voll war der Zug dann auch nicht. Schon im ersten Abteil hatte ich einen Sitzplatz gefunden.

In Braunschweig steigt ein Herr hinzu, der mich höflich darauf hinweist, dass ich genau auf seinem reservierten Platz Sitze. Ungläubig schaute ich mich um, weil das Abteil fast leer war. Jeder hätte sich auf einen der freien Plätze gesetzt, obwohl er eine Reservierung hatte. Aber nicht der Deutsche! Der besteht auf seinen Platz, koste es was es wolle.Schließlich hat man ja dafür gezahlt.
Diskutiert habe ich nicht. Es ist schließlich seine Reservierung. Und deswegen habe ich meine Sachen genommen und mich umgesetzt, auf einen der vielen anderen freien Plätze.

Mit ungefähr 20 Minuten Verspätung kam ich in Magdeburg schließlich an. Das "Ringel Hostel", bei dem ich am Donnerstag ein Zimmer reserviert hatte, ist nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt und gut zu finden. Das Zimmer gefällt mir gut. Ich mag diesen Stil des frühen 20. Jahrhunderts.
Die Zimmertür ist aber frisch gestrichen und es stinkt schrecklich in meinem Dormiciel. Trotz des großen Warnschildes an der Tür haben ich keine Chance ausgelassen mir die Hände und meine Jacke dran weiß zu machen.

Hostelzimmer  mit einem angenehmen Duft weißer Farbe


Das Schild war eigentlich ziemlich deutlich, aber meine Finger
konnten dann doch nicht widerstehen in die Farbe zu packen.

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