Samstag, 8. Juli 2017

Entspannt durch die Stadt schlendern

Nach meiner Ursprünglichen Planung sollte ich bereits in Făgăraș sein. Ich habe aber nach den letzten zwei Tagen feststellen müssen, dass bisher jede Planung schief ging.
Daher habe ich mich dazu entschlossen, noch zwei weitere Nächte Sighișoara zu bleiben und Montag mit dem Zug nach Sibiu zurück zu fahren. Ich möchte nicht noch mehr Pannen erleben.

Blick auf Sighișoara
Ich lasse es an meinem dritten Tag hier in Rumänien also ganz entspannt angehen und schaue mir die Stadt an. Zum ersten Mal lief alles, wie geplant.


Ich habe aber auch gemerkt, dass ein Tag in der Stadt richtig schön ist, ich aber morgen auch wieder aufs Rad möchte. Deshalb habe ich mir für den morgigen Tag eine kleine Tour rausgesucht, die angeblich für Mountainbiker geeignet sein soll.


Nachts gab es ein heftiges Gewitter, das die gesamte Gegend unsicher machte.


Freitag, 7. Juli 2017

Sighișoara ich komme

Nachdem ich gestern auf halber Strecke abbrechen musste, versuche ich ungefähr heute dort anzuknüpfen, wo ich gestern ausgestiegen bin.

Mein Ziel ist eine Waldstrecke, die laut Internet gut mit den Rad fahrbar sein soll.
Im Gegensatz zu gestern lief es diesmal zu Beginn auch richtig gut.
Sehr gut befahrbare Straßen und Wege habe für rund 25 Kilometer richtig Spaß gemacht. Lediglich ein streunender Hund hatte mich ein wenig gebremst. Am Ende hatte er mich auch bemerkt, aber als ich vorsichtig vorbei fuhr, hatte er sich für mich dann doch nicht interessiert.


Der Start lief also relativ entspannt und es rollte. Auf dem Weg waren kleine Orte, schöne Landschaft und viele Schafherden.

Schafherden, ein nicht seltener Anblick.

Sollte es heute richtig gut laufen? Nein! Denn die folgenden 15 Kilometer würden mich gute drei Stunden Zeit brauchen, weil ich fast alles laufen musste. Irgendwann ging es rechts ab in den Wald. Der Ausgewiesene Weg war meiner Meinung nach alles andere als ein Weg. Man musste sich nämlich von Markierung zu Markierung laufen, die etwa alle 50 Meter auf einem Baum aufgezeichnet war. Der Weg dazwischen musste improvisiert werden.
Hätte ich gewusst, dass der Weg gute 15 Kilometer lang ist, hätte ich noch am Anfang gesagt, dass ich eine Alternative Suche. Nachdem der erste, schweren Anstieg nämlich gemeistert war, konnte ich auch nicht mehr wirklich zurück. Zu unwegsam und kräfteraubend war das Stück.
Also musste ich jetzt immer weiter. Egal wie lang es werden würde. Zum Glück gab es immer Mal kleine Passagen, die ich fahren konnte. Das war aber eher die Ausnahme.
Zumindest am Ende des unwegsamen Waldweges wurde ich mit einer ganz tollen Aussicht belohnt.


Zum Glück war ich endlich wieder auf einer ausgewiesenen Straße. Diese Straße würde man hier in Deutschland zwar einen besser ausgebauten Waldweg nennen. Mit dem Mountainbike lässt sich das aber besonders gut fahren.

Das kann in Rumänien eine ausgewiesene Straße für Autos sein

Jetzt ging es auch schnell voran. Immer bergab, direkt ins Tal. Der erste Ort ließ mich abrupt anhalten, als ein Imker beworben wurde, wo man Honig kaufen kann. Ich wurde überrascht, als mich die Familie in perfektem Deutsch angesprochen hat. Es war eine Familie der deutschsprachigen Minderheit in Rumänien.


Zum Abschluss wurde es nochmal anstrengend. In Sighișoara angekommen, wollte ich unbedingt die Nacht in der Pension Bella Vista verbringen. Der Name verrät schon, dass es einen schönen Ausblick geben wird. Aber ein schöner Ausblick muss auch weit oben sein. So war es auch. Die letzten drei Kilometer waren steil und lang. Doch belohnt wurde ich mit einem wunderschönen Blick auf die kleine, mittelalterliche Stadt im Herzen von Rumänien.


Donnerstag, 6. Juli 2017

Es wird einfach nicht besser

Aus der etwas verkorksten Abreise wurde eine nicht ganz so gute Ankunft. Als ich schwer bepackt beim Hotel ankam, wollten die von meiner Reservierung nichts mehr wissen. Angeblich könne man auch nur bar bei ihnen im Haus bezahlen, obwohl das EC-Gerät direkt neben ihr stand als sie das sagte. Rumänische Leu hatte ich aber noch keine.
Nach viel hin und her habe ich das Zimmer bekommen und konnte mich auf den ersten Tag freuen, der in der Theorie bis nach Sighișoara gehen soll.
Um den nicht ganz so runden Start fortzuführen, würde ich Sighișoara auch nicht erreichen.

Es ging schon auf den ersten fünf Kilometern los. Die vermeintlich funktionierende Kette verkantete sich  beim ersten schalten. Es schien aber bei dem einen Mal für den Rest der Strecke zu bleiben. Es hieß jetzt zunächst, aus der Stadt heraus zu fahren.


Industrie-Brachen auf dem Weg aus Sibiu heraus.


Die Straße die ich mir herausgesucht habe, bei Kilometer fünf über eine Autobahn hinweg. Als ich bei der Brücke ankam musste ich aber feststellen, dass die Brücke für Fußgänger und Radfahrer aber gänzlich gesperrt ist und die nächste Möglichkeit, über die Autobahn hinweg zu kommen, war mehrere Kilometer entfernt.
Zunächst hatte ich versucht in unmittelbarer Nähe eine Über- oder Unterführung zu finden, die mich auf die andere Seite der Autobahn bringen würde. Das einzige was ich gefunden habe war ein Dienstweg für Mitarbeiter der Autobahnmeisterei. Da ich nicht wusste, ob sich noch eine weitere Möglichkeit ergeben würde , habe ich diesen Dienstweg kurzer Hand genommen.
Kaum war ich über die Brücke konnte es endlich richtig los gehen.

Ich bin durch viele kleine Orte gekommen. Oft wurde mir zugejubelt und gewunken. Als Radfahren ist man schon eine kleine Sensation.
Im letzten Ort, bevor ich die  ausgewiesenen Straßen verlassen würde, war das Ortsbild ganz anders als zuvor. So gab es beispielsweise keine asphaltierten Straßen. Und die letzten Häuser des Ortes schienen noch nicht mal fließendes Wasser und Strom zu haben.




Es ging jetzt also zum ersten Mal ab von den ausgewiesene Straßen auf Feld und Wanderwege.



Hier konnte ich auch zum ersten Mal sehen, was man von Hunden in Rumänien zu erwarten hat. In innerhalb von eineinhalb Stunden hatte ich, nach verlassen der Straße, bereits drei Vorfälle, wo Hunde mir schon laut kläffend entgegen rannten. In einem Fall war der Hütehund direkt bei mir und nur die Rufe des Schäfers haben ihn besänftigt.
Schon im Vorfeld der Reise habe ich gelesen, dass Hunde auf Radfahrer losgehen und dass man etwas zum verteidigen braucht. Deshalb hatte ich mir meine Fahrradkette um den Lenker gelegt, wenn es gefährlich werden sollte. Benutzt habe ich sie aber nicht.
Als ich jetzt das Rumänische Hinterland kennengelernt habe, wurde mir auch klar, wie langsam man voran kommt, wie anstrengend das Gelände ist und dass ich Sighișoara heute nicht erreichen würde. Daher habe ich mir den nächst größeren Ort Mediaș herausgesucht um dort die Nacht zu verbringen. Der Weg würde ausschließlich über Straßen führen, um Feldwege möglichst zu vermeiden.
Nach eine etwas größeren Pause im kleinen Ort Alțâna, ging es dann weiter.

Und schon nach einigen Minuten Fahrzeit sah ich dunkle Wolken am Horizont aufziehen. Ein Gewitter kommt auf. Es ging auch schon bald los. Ich konnte mich zum Glück in einen Wald retten, wo ich allerdings die nächste dreiviertel Stunde stehen würde bevor ich aus meinem geschützten Plätzchen hervorkommen konnte. Ich war dabei nicht nur nass sondern es wurde auch schlagartig kalt.
Nach dem Gewitter fuhr ich weiter nach Mediaș. Ich musste mich zwar anfangs etwas quälen, weil ich nach einem nicht  so gelungenen Start keine Lust mehr hatte, aber als es mal lief, kam auch der Spaß wieder. Ich verbrachte einen gemütlichen und entspannten Abend in der Stadt.

Marktplatz von Mediaș

Margarethenkirche

Dienstag, 4. Juli 2017

Eine holprige Abreise

Nachdem die Vorbereitung sicher nicht ganz einfach war gab es nach dem Buchen des Bus-Tickets praktisch kein Zurück mehr. Es wird Dienstag, 4. Juli um 14:45 los gehen.
Morgens war ich fast komplett fertig und abfahrbereit.
Meinen Rucksack hatte ich bereits Tage zuvor Probe gepackt, um sicher zu gehen, dass er nicht zu schwer ist und alles hinein passt.

Lediglich das Fahrrad musste noch in seine Tasche und es kann los gehen.
Mein Bus sollte um 14:45 losfahren. Um nicht zuviel Stress aufkommen zu lassen wollte ich das Rad bereits im 9 Uhr fertig machen.

Um empfindlichere Teile, wie das Schaltwerk, besser zu schützen, wollte ich diese besonders absichern. Das ging eher nach hinten los und die Kette wurde dabei leicht beschädigt. Aus der Idee "lass keinen Stress aufkommen" wurde ganz schnell Panik und ich sah es schon kommen, dass ich nicht fahren könnte.
Verzweifelt rief ich bei allen Fahrradläden in der Nähe an, um noch spontan Hilfe zu bekommen.
Wenn auch mit Murren, hat sich einer bereiterklärt und ich machte mich sofort auf den Weg.
Auch wenn ich von dem Mechaniker ziemlich viel Ärger für das schlecht gepflegt Schaltwerk bekam, war er sich sicher, dass ich so fahren könnte. Schnell also wieder heim und alles zu Abreise vorbereiten.

Als ich wieder daheim war, war es inzwischen bereits 12 Uhr und so langsam baute sich Druck auf, ich konnte aber wie geplant die Wohnung um 14 Uhr verlassen.

Das war mein Reisegepäck für neun Tage

Ich habe mich auch gefreut, Veronika am Busbahnhof zu treffen, die gerade von Arbeit kam. So konnten wir zu zweit auf den Bus warten, der auch pünktlich in Düsseldorf ankam.

Als ich mein Ticket und die relativ große Tasche zeigte, wollte der Busfahrer mich nicht an Bord lassen. Seiner Meinung nach sei das Übergröße und dürfe nicht mit.
Wir staunen nicht schlecht, als er mich nicht mit den Rad starten lassen wollte. War der der Stress mit der Fahrradkette nicht schon chaotisch genug? Jetzt will mich der Busfahrer nicht mitnehmen?

Ich habe sofort bei Flixbus angerufen, weil im Vorfeld eigentlich alles geklärt war. Nachdem der Fahrer ein zehn minütiges  Gespräch mit der Zentrale geführt hat, ließ er mich dass Fahrrad glücklicherweise einladen.

Ich bin im Bus. Ob ich mich freuen soll, kann ich aber noch immer nicht sagen, weil der Busfahrer auch keinen so guten Eindruck macht. Er schien sich mehrfach zu verfahren und fuhr auch mal einfach so los, ohne  alle Türen geschlossen zu haben.
Der Umstieg in Wien hat glücklicherweise problemlos geklappt. Die besten Vorzeichen für den Urlaub sind das aber nicht.

Montag, 3. Juli 2017

Reiseberichte und Forenartikel sind Gold wert

Versucht man, detailliertes Kartenmaterial oder spezielle Informationen zur Reise in Rumänien mit dem Rad zu bekommen, hat man es nicht besonders leicht. Abseits der gängigen Reiseführer ist leider nicht viel, was man im Vorfeld verwenden kann.
Reiseberichte von Freunden, Berichte aus Magazinen oder Fahrrad-Foren im Internet wurden daher fast noch wichtiger als die paar Reiseführer auf Amazon.

Aus den diversen Quellen, habe ich mir im Vorfeld bereits eine ungefähre Tour zusammengebaut.
Beginnend in Sibiu, soll es nach Sighișoara, Făgăraș über die ersten Ausläufer der Transsilvanische Alpe zum Schoss Dracula und wieder zurück.

Die Theorie, wie es laufen sollte.


Noch während der Busfahrt, habe ich vor allem zum Ende hin die Strecke verkürzt, da sich abzeichnete, dass die Tagestouren von mir zu lang gewählt wurden.

Sonntag, 2. Juli 2017

Mit dem Rad durch Europa

Weite Reisen mit dem Rad stellten sich als nicht besonders leicht heraus. Bevor ich irgendwie fortfahre, muss ich klären: 
  • Wie bekomme ich den Drahtesel 2000 Kilometer quer durch Europa?

Mit dem Auto wollte ich nicht fahren. Daher war die einzige realistische Variante für mich, die Fahrt mit dem Bus.
Flixbus war die einzige Busgesellschaft, die ich finden konnte, die damit wirbt, das Fahrrad entweder auf einem vorhandenen Fahrradträger oder in eine Fahrrad-Reisetasche als Sondergepäck mitzunehmen. Da es auf meiner Busstrecke anscheinend keine Fahrradhalterung gibt, brauche ich zunächst eine Reisetasche.

Das ist gar nicht so leicht wie es klingt. Denn sie muss zwei Dinge erfüllen:
  1. Mein Rad muss mehr oder weniger geschützt eingepackt sein
  2. Ich muss die Tasche auf meinen Radtouren im Rucksack verstauen können
Keiner der Radläden in Düsseldorf konnte mir dabei weiterhelfen, weil das ein so extremes Nischenprodukt sei, dass das wirklich niemand auf Lager habe. Es konnte mir aber auch keiner der Läden sagen, was ich denn idealerweise verwenden könne.
Erst ein freundlicher Outdoor-Laden, in der Stadt gab mir den entscheidenden Tip, ich solle die Reisetasche von Scott kaufen.

Das habe ich dann auch gemacht. Sollte mein Rad dort komplett unter kommen, würde ich die Bustickets nach Rumänien kaufen.

In die Tasche soll das Rad mal hinein passen?

Das könnte klappen




Samstag, 1. Juli 2017

Wieder unterwegs und am schreiben

Es ist drei Jahre her, als ich meine Deutschlandreise gemacht habe. Es ist viel passiert und ich habe viel bereist.

Ursprünglich war der Blog nur für eine Reise quer durch Deutschland gedacht. Doch mein aktueller Urlaub hat mich dazu bewogen, doch nochmal ein paar Zeilen zu tippen.

Ziel ist diesmal Siebenbürgen in Rumänien. Zusammen mit meinem Rad im Gepäck fahre ich mit dem Bus in den Osten Europas. Geplant ist eine Fahrrad-Rundreise mit Start und Ziel in Sibiu, der europäischen Kulturhauptstadt 2007.

Google+