Freitag, 20. Juni 2014

Das soll jetzt Kunst sein?

Es ist immer wieder beeindruckend, womit Menschen Geld verdienen. Und hinterher ärgert man sich, dass man nicht selber darauf gekommen ist. So ging es mir auch, als wir Samstag Abend bei der Nacht der Museen in Düsseldorf uns die Ausstellung "Smart New World" angesehen haben.
Zugegebenermaßen, war die Nacht der Museen schon gelungen. Das große Highlight war das Kurzfilm-Festival "Shit Happens 3.0" im UCI. Gezeigt wurden zwölf Kurzfilme mit tief schwarzem Galgenhumor. Der Trailer zu einem der Filme gibt den Ton der gesamten Vorstellung an (hier der Link zum kompletten Video)


Aber worum ging es jetzt eigentlich in "Smart New World"? Es sollte der Mensch und das Zusammenspiel mit dem Internet und generell den neuen Medien dargestellt werden (zumindest glaube ich das). Manche Sachen fand ich auch sehr witzig von der Idee her.
Wenn man in die Ausstellung hinein ging, musste man AGBs unterschreiben, die einfach keinen Sinn ergeben haben. Wer sich wirklich das kleingedruckte durchgelesen hat, der ist auf so skurrile Passage gestoßen wie diese: "Hiermit unterschreibe ich, dass ich auf jeden Fall falsche Daten auf dieses Formular schreiben werde" Ich bin mal gespannt, wie viele diesen Passus eingehalten haben. Auch ein offener WLAN-Hotspot, der anschließend die Daten über den Internet-Datendienst TOR den Internet-Traffic verschlüsselt und anonymisiert ist einfach genial. Einerseits loggt man sich über ein absolut ungesichertes WLAN auf den Hotspot ein, glaubt aber, dass man verschlüsselt und anonym im Internet surft. Das waren alles so kleine Anspielungen, die mein kleines Computer-Nerd-Herz haben höher schlagen lassen. Doch Kunst suchte ich bis dahin vergeblich.
Der Höhepunkt waren aber eigentlich zwei Exponate, wo ich mich echt fragt, was das jetzt sollte. Da wäre zum einen ein Tisch von etwas 10 Meter länge, wo einfach nur Papier drauf gestapelt wurde.

Die große Papier-Meile

Und, nicht zu vergessen... naja schaut es euch selber an!



Vorschlaghammer auf Scheinwerfer... künstlerisch wertvoll

Künstlerisch wertvoller fand ich dagegen das Seifenkistenrennen am darauf folgenden Sonntag (Eigentlich nur eine große Werbeveranstaltung der Stadtwerke Düsseldorf). Wie die schön verzierten Wagen bewiesen, hatte das Rennen mehr mit einer Kunstausstellung zu tun, als die "Smart New World"-Veranstaltung.


Auch dieser übergroße Benjamin Blümchen, den wir Samstags in Düsseldorf gesehen hatten, ist mehr Kunstwerk als ein trauriger Vorschlaghammer auf einem Scheinwerfer.

Ein ganz großer Benjamin Blümchen zum knuddeln
Doch seien wir mal ehrlich. Eigentlich darf man dem Künstler nicht böse sein, dass er mit dem geringsten Aufwand und modernen/fragwürdigen Kunstprojekten Geld verdient. Eigentlich sind es die Besucher der "Ausstellung", ja mich mit einbezogen, die sich mit Scham fragen sollten: "Das soll jetzt Kunst sein? Und ich war so dämlich, dafür zu zahlen?"

Samstag, 14. Juni 2014

Milliarden teure Weltraumtechnik zum spielen

Als Anna, Tobias und ich das Wochenende in Düsseldorf geplant haben, wollten wir auf jeden Fall drei Dinge machen: U-Bahn fahren, in ein Museum gehen und geocachen. Während die ersten beiden Dinge jedem relativ selbsterklärend sein sollten, müsste Geocaching vielleicht etwas genauer erklärt werden.

Tobias und Anna beim geocachen

Geocaching ist eine Art Schatzsuche mit Milliarden teurer Weltraumtechnik der USA. Mit Hilfe von GPS-Empfängern sucht man eine Kiste in der Größe einer Tupper-Dose. In dem Behälter sind ein Finder-Logbuch und Krims-Krams zum tauschen drinnen.
Da wir drei unheimlich gerne geocachen, stand es außer Frage, dass wir auch mindestens einen Schatz an diesem Wochenende heben wollten. Doch gleich schon am Freitag sollte es für uns ein besonderer Cache werden. Denn für jeden von uns sollte es der erste Nachtcache sein. Wie der Name schon sagt, müssen sie in der Nacht gelöst werden, weil die vielen "Lichträtsel" am helllichten Tag nicht gelöst werden können. Seien es Schattenspiele, die mit der Taschenlampe erzeugt werden oder blinkende Lichter die gezählt werden müssen sieht man nur bei Nacht.

Es war absolut dunkel beim Nachtcache

Der Cache den wir heben wollten lag nicht direkt in Düsseldorf. Deswegen sind wie mit meinem Auto die paar Kilometer bis nach Erkrath gefahren. Tobias sein GPS-Gerät navigierte uns bis zum Parkplatz, von wo die Schnitzeljagd zu Fuß weiter ging.
Um das Ziel zu finden, mussten wir auf gut fünf Kilometern unterschiedlichste Rätsel lösen. Die antworten ergaben die finale Zielkoordinate.
Wie man auf dem Foto erkennen kann, war es wirklich komplett dunkel. Vor allem, als wir in den Wald kamen, war ohne Taschenlampe nichts mehr zu erkennen. Für Anna war es sogar schon zu dunkel. Zwei Stunden folgten wir den rätseln und hinweisen quer durch den erkrather Wald, bis wir im Geäst den ominösen Schatz heben konnten.

Riesen Freude bei Anna, als wir den Cache gehoben haben.

Bis wir wieder bei mir daheim ankamen, war es bereits spät in der Nacht. Es war also wenig verwunderlich, dass wir am nächsten Morgen lang schliefen. Erst gegen 12 Uhr haben wir es geschafft, das Haus zu verlassen. Das bedeutete aber auch, dass unser ursprünglicher Plan, nach Bochum zu fahren, auch nichts mehr werden würde. Stattdessen sind wir erneut auf Schatzsuche gegangen.
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