Dienstag, 20. Mai 2014

Das Wochenende war zum kotzen!

Im Moment fahre ich schneller durch die Republik, als was ich mit schreiben hinterherkomme. Bevor ich für NRW alles fertig mache, wollte ich aber noch schnell einen kurzen Post über Hessen raushauen.

Eigentlich sollte ich letztes Wochenende Hessen bereisen. Ich wurde von meinem Bruder Pascal und seiner Frau Selda nach Marburg eingeladen, weil sie mir ein verspätetes Geburtstagsgeschenk machen wollten. Was sie mit mir vor hatten, weiß ich bis jetzt noch nicht. Es soll auf jeden Fall ein riesen Event werden. Und seit diesem Wochenende bin ich sogar noch mehr gehyped. Doch am Ende kam alles anders, als geplant.

Freitag Abend waren Pascal und ich in Marburg in der Brasserie essen gewesen. Die Pizza Diavolo, die mein Bruder bestellt hatte, schien ja ganz gut gewesen zu sein, nur mein Hühnchen-Curry-Auflauf muss wohl was gehabt haben, denn gut eine Stunde später bekam ich übelste Bauchschmerzen. Hatte ich mich einfach nur überfressen, sollten mir die zwei Bier schon so auf den Magen schlagen oder war das Essen zu sahnig? Alle drei Varianten waren ziemlich unwahrscheinlich.
Das war mir im ersten Moment aber egal, denn zunächst musste eine riesige Ladung Essen durch den Mund in die Kloschüssel befördert werden. Auch wenn das nicht der typische Weg der Nahrung ist, ging es mir anschließend besser, zumindest für die nächste halbe Stunde. Wir sind zurück in die Brasserie gegangen, um auf mein Unwohlsein zumindest hinzuweisen, aber dort hat man uns traurigerweise nicht sehr ernst genommen und uns mit einem "Es gab noch keine Beschwerden bei mir und ich hatte das heute Abend auch gegessen" abgewimmelt. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hätte ich mir von einem Restaurant dann doch gewünscht.

Als sich der Zustand bis Mitternacht immer weiter verschlechterte, schnappte mich mein Bruder mit viel Widerworten und wir fuhren ins Krankenhaus. Nach gut eineinhalb Stunden im Wartesaal kam ich, in der sonst leer gefegten Klinik, endlich dran. Während wir auf die Ergebnisse des Bluttests warteten durfte mir Pascal zuschauen, wie ich eine Stunde lang auf dem Krankenbett meist schlief und dabei eine Infusion bekam. Die Bluttests schienen "nur" auf eine Lebensmittelvergiftung hinzuweisen. Es war am Ende aber fast 4 Uhr morgens, als wir wieder heim fahren konnten.


Wie oft ich mich in dieser Nacht in Büschen, Kloschüsseln und Kotztüten entleert habe, kann ich gar nicht mehr sagen. Es hat auf jeden Fall keinen Spaß gemacht und das komplette Wochenende versaut. Somit war die geplante Überraschung zumindest vorerst auch geplatzt. Das hatte mich an der ganzen Sache am meisten geärgert. Aber es wird nachgeholt haben mir Pascal und Selda versprochen und dann kann ich hier auch ein paar Posts zu Hessen schreiben. Ich bin echt gespannt, was die beiden da vorhaben.

Was ich aber nicht besonders gelungen fand, war das "Beschwerdemanagement" des Restaurants. Auch wenn es nicht passieren sollte, kann immer mal etwas mit dem Essen sein. Ich würde sagen, da hatte ich einfach Pech. Und egal ob es jetzt wirklich daran lag oder nicht, aber man kann doch einen Kunden nicht einfach so abspeisen mit "Das ist heute noch nicht passiert und ich habe das vorhin auch gegessen. Mir geht es gut!" Das wäre genauso als würde man ein elektrisches Gerät im Fachmarkt nicht ersetzt bekommen, weil 99,9% der Geräte ohne Fehler ausgeliefert werden. Liebe Leute von der Brasserie, das geht so nicht!

Dienstag, 13. Mai 2014

Vorspeise zum Dessert

Was macht man wenn man abends um 19 Uhr Gäste bekommt? Es wird dafür gesorgt, dass das mit der Essensaufnahme geregelt ist. Wenn man nicht selber kocht, sucht man sich ein Restaurant und das haben wir dann auch gemacht. Tobias und Anna wollten unbedingt mal zum Äthiopier essen gehen, afrikanische Küche gibt es schließlich nicht überall zu essen.

Beim Restaurant Okra war ich schon häufig essen gewesen und wollte deshalb unbedingt mal das andere äthiopische Restaurant Lucy Abyssinia in Flingern ausprobieren. Die Homepage sah zumindest vielversprechend aus.

Kunst beim Äthiopier
Weit laufen mussten wir nicht, da das Restaurant nur gute zehn Minuten von meiner Wohnung weg ist. Angekommen begrüßt uns der Kellner, der zugegebenermaßen mit Rasterlocken und reggae-farbenen Klamotten etwas klischeehaft gekleidet war. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht fragt er uns ob wir telefonisch bestellt hätten. Ich sagte ihm, dass wir keinen Tisch reserviert hätten. Darum ging es ihm aber gar nicht. Er wollte wissen, ob wir  telefonisch Essen bestellt haben. Aber wir wollten kein Essen für daheim abholen, sondern hier essen. Da war uns aber noch nicht bewusst, dass die Profis auch hier im Restaurant frühzeitig telefonisch bestellen.

Anna hatte die Kichererbsenbällchen "Thilo"
Etwas irritiert von der Begrüßung haben wir uns jeweils für Mangosaft, Mangoschorle und Maracujaschorle entschieden. Als wir unsere bestellten Getränke erhielten, wurde uns klar, dass irgendwas nicht stimmte. Mit einem noch breiteren Grinsen als zuvor spielte der Kellner mit unseren vollen Gläsern Bäumchen wechsel dich, weil er nicht mehr wusste welcher der drei gleichfarbigen Getränke jetzt was war. Er sagt "Hihi, eben wusste ich's noch". Jetzt musste Anna auch lachen, weil der Kellner eine gewisse Freude und Leichtigkeit ausstrahlte, die man nur auf gewisse Stoffen zurückführen konnte, die geraucht werden.

Aber das war ja weiter nicht schlimm. Das Essen konnte ja trotzdem schmecken. Und wir hatten unseren Spaß, mit welcher Leichtigkeit der Kellner uns bediente. Neben unserer Hauptspeise haben wir uns auch für afrikanische Hackfleischbällchen als Vorspeise entschieden. Wir waren uns zwar nicht sicher, ob die Bestellung der dazugehörigen Soßen klappen würde, aber wir hatten vollstes Vertrauen in den Stift und den Zettel  mit dem sich der Keller alles haargenau notiert hat.

Doch schon nach einer halben Stunde Wartezeit wurde uns klar, warum wir hätten telefonisch vorbestellen sollen. Während die Profis am Nachbartisch wohl offensichtlich vorher zum Hörer gegriffen haben, weil sie nach zehn Minuten ihr Essen bereits am Tisch hatten, haben wir eine gute dreiviertel Stunde auf den Hauptgang warten müssen. Auf meine Anmerkung hin, dass wir auch noch eine Vorspeise bestellt hatten, erwidert uns wieder dieses breite, glückliche Grinsen, dem man nicht böse sein konnte "Hihi, das muss ich wohl vergessen haben."
Wir wollten die Vorspeise schon abbestellen, aber da ließ er sich nicht lumpen und brachte die Vorspeise, auf Kosten des Hauses zum Dessert.

Auch wenn das Essen echt gut war, so muss man über den Abend doch sagen, dass die Bedienung etwas... außergewöhnlich war.


Tibs mit Injera wird mit den Händen gegessen



Samstag, 3. Mai 2014

Die Reise kommt zu mir

Wie auch schon im letzten Post angekündigt, ist meine nächste Station Nordrhein-Westfalen.

Nordrhein-Westfalen? Hier wohne ich doch! Natürlich wohne ich in NRW, aber warum kann ich nicht trotzdem darüber schreiben? Wäre doch langweilig, wenn ich am Ende nur von 15 Bundesländern etwas geschrieben habe.

Stadtwappen Düsseldorf
Insgeheim waren Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz immer meine Joker gewesen. Da komme ich schließlich immer hin. Ich wohne in NRW und meine Eltern leben in Rheinland-Pfalz. Das ich diese beiden Bundesländer schaffen würde, stand eigentlich nie zur Diskussion. Einer der beiden Joker ist somit aufgebraucht. Das konnte ich mir aber auch ganz gut erlauben, weil ich auch gut in der Zeit liege.

Doch was mache ich jetzt genau im Einwohner stärksten Bundesland? Zu erkunden gäbe es selbst hier für mich noch mehr als genug. Doch ihr werdet es nicht glauben, mein Ziel heißt Düsseldorf. Diesmal drehen wir das ganze mal um und der Urlaub kommt zu mir. Ich Krieges nämlich Besuch. Meine beiden Freunde Anna und Tobias hatten mich vor einigen Wochen gefragt, ob sie mich mal wieder besuchen kommen könnten. Keine Frage, klar! Und dieses Wochenende sind die beiden hier.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Und was war mit Bremen?

Bei meiner Fahrt nach Bremen war der Weg das Ziel. Deswegen habe ich so viele Worte darüber verloren, wie ich offline unterwegs war, aber zu Bremen selber habe ich noch gar nichts so richtig geschrieben. Bevor es am kommenden Wochenende weiter geht, möchte ich dies jetzt noch schnell nachholen.

Was soll ich zu Bremen sagen? Ich fand es toll. Meine Erwartungen waren zugegebenermaßen nicht besonders hoch, dafür wurde ich aber absolut überrascht. Bremen ist eine echt schöne Stadt.
Irgendwie lag eine sehr außergewöhnliche Stimmung in der Luft. Einerseits fühlt sich die Stadt sehr international an, obwohl sie nur 550.000 Einwohner hat. Dies dürfte nicht zuletzt am Hafen und den Bremer Stadtmusikanten liegen, die ein sehr buntes Publikum anziehen. Andererseits kommt einem die Stadt auch klein und familiär vor. Ich würde es mit Kleinstadt-Flair am ehesten beschreiben. Der Bremer ist halt, wie er ist, hanseatisch, nordisch, herb. Hier wird nicht dick aufgetragen.

Die Klassiker habe ich alle gesehen. Die Stadtmusikanten, den Bremer Roland und ich war im Schnoor-Viertel.

Die Bremer Stadtmusikanten kennt jeder

Das Schnoor-Viertel mit seinen engen
Straßen und kleinen Häuschen 

Der Bremer Roland auf dem Marktplatz
Doch auch abseits der normalen Touristen-Ecken habe ich ein paar interessante Flecken gefunden. Dank der beiden Mädels, die bei der Mitfahrzentrale dabei waren, habe ich einen heißen Tipp bekommen, wo es die beste Kneipenkultur in Bremen gibt. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bin ins "Viertel" gegangen um dort abends durch die Kneipen zu ziehen. Eine wilde Mischung aus Hipster, Punks und alternativer Szene trifft hier aufeinander und bietet alles um ein richtiges Bier genießen zu können.

 
Gerne hätte ich euch noch viel mehr Foto von Bremen gepostet. Doch leider habe ich nur wenige. Nachdem ich fast zwei Wochen auf die Entwicklung meiner Analog-Bilder gewartet habe, wurde ich ein weiteres Mal enttäuscht. Die sind nämlich auch nichts geworden. Ich muss jetzt wohl davon ausgehen, dass die Kamera hinüber ist. Hätte ich meine Digital-Kamera nicht als Backup dabei gehabt, hätte ich wirklich gar keine Fotos aus Bremen mitbringen können. Das hätte zwar auch einen gewissen Nostalgie-Charm gehabt, schließlich wusste man früher ja auch nicht, wie die Urlaubsfotos geworden sind, aber so ganz ohne Bilder wäre es dann doch nicht wirklich prickelnd gewesen.

Meine viert Station ist damit erledigt. In dreieinhalb Monaten habe ich 4 Bundesländer bereist. Damit bin ich zwar nicht ganz perfekt im Zeitplan, aber an den zwei Wochen soll es bestimmt nicht scheitern. Ohne lange um den heißen Brei herum zu reden verrate ich euch auch direkt schon mein nächstes Ziel. Es ist, Nordrhein-Westfalen. Was es damit auf sich hat und wie und warum schreibe ich euch dann in den nächsten Tagen.
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