Samstag, 15. Februar 2014

Hier gibt's nichts zu fotografieren!

München und Düsseldorf haben das Image, sie seien versnobt. Nicht ohne Grund haben sie beide die teuersten Einkaufsstraßen Deutschlands, mit denen sie sich im internationalen Vergleich mit London, Paris und Madrid messen lassen können. In der einen Stadt die , in der anderen die Maximilianstraße. Wen wundert es da, dass neben dem "Glanz", den die beiden Städte umgibt, auch die Bürger auf einer "Snobskala" von 0 bis 10 immer ganz weit oben sind. Es lässt sich natürlich nicht von der Hand weisen, dass in beiden Städten der Snob-Faktor hoch ist und sich das auch auf den allgemeinen Ton und den Umgang in der Stadt auswirkt, aber dass sich die Städte automatisch damit ähnlich sind, würde ich nicht sagen.

Düsseldorf gefällt mir persönlich besser. Denn trotz der Self-Made-Millionaire-Stimmung, die man ganz oft zu spüren bekommen, bleibt der Düsseldorfer doch Rheinländer und der hat bekanntermaßen ein relativ offenes Gemüt.
In München trifft man hingegen auf den Bayerischen Landadel, was man meiner Meinung nach auch in der Stadt merkt. Viele scheinen in ein enges Korsett gepackt worden zu sein. Und je nachdem, in welcher Kaste man aufgewachsen ist, muss man sich seinem Stand entsprechend verhalten. Das Fußvolk mit gebeugtem Kopf, immer schön still und der Adel hochnäsig und arrogant. Das führt zu einer sehr verbissenen Stimmung.

Viele Leute bei bestem Wetter auf dem Marienhof

Als wir am Marienhof waren, gab es dafür einige Beispiele, die mir einfach nur befremdlich vorkamen.
  • Eine elegante Dame beschwerte sich über eine junge Frau, die ihr Kind in den Kinderwagen setzen wollte. Die Pizzaschachtel, die sie gerade noch in der Hand hielt, legte sie kurz auf einer Parkbank , damit sie das Kind holen konnte. Der Landadel lässt sich sowas natürlich nicht gefallen: "So macht man das heute also, wenn man sich einen Platz auf einer Parkbank reservieren möchte."
  • Eine Malerin, die ihre Kunstwerke verkaufte, war absolut irritiert, als ich sie plötzlich ansprach, ob sie mir etwas zu den Bildern erzählen könnte. Einziger Kommentar war: "Ich sage nichts dazu! Ich male die einfach und verkaufe dann." Wie machen das denn bitte andere Kunden, die bei ihr ein Bild kaufen? Drücken die ihr wortlos einen Geldschein in die Hand und gehen wieder?
  • Und dann diese merkwürdige Jazzband, die auf der Straße spielte und ihre CD verkaufte. Zu gerne hätte ich euch hier ein Foto von denen gepostet, aber die hatten doch echt ein Schild aufgestellt, dass man nicht fotografieren darf. Wie als wollten sie einem sagen: "Hier gibt's nichts zu fotografieren". Als Band müssten sie doch um jeden glücklich sein, der sie fotografiert oder ein kleines Video mitschneidet und online stellt. Oder wollen die nicht berühmter werden?
Es waren noch einige andere skurrile Situation mit ähnlichem Charakter passiert, aber belassen wir es dabei.

Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass das in Düsseldorf genauso passiert wär. Ich glaube, dass man trotz des ganzen Schicky-Micky im Rheinland dann doch alles etwas lockerer sieht und nicht diese Münchner Landadel-Mentalität an den Tag legt.

Die Rowdys in Düsseldorf würden sich sowas nie erlauben!

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